Nachspiel: Marvel’s Spider-Man

Eine neue Rubrik! Wie so gut wie jeder berufstätige Mensch komme ich nicht immer dazu, Spiele direkt bei Release zu spielen. Zu teuer, zu wenig Zeit, zu viel zu tun. Deshalb gibt es jetzt das Nachspiel! Darin behandle ich die Spiele dennoch so, als ob sie neu seien. Quasi ist die Rubrifizierung nicht mehr, als eine Kenntlichmachung: Wirklich neu ist das Spiel nicht, das hier getestet wird…

Worum geht es?

In New York sind wieder mal die Schurken los. Zeit für Spider-Man Peter Parker, die Spinnenkräfte auszupacken. Was hat der angeblich Bauunternehmer Wilson Fisk alias Kingpin vor? Welche Rolle spielt Bürgermeister Norman Osborne? Und ist Peter Parkers Chef Dr. Otto Octavius wirklich noch klar bei Verstand? Als Spider-Man schwingt ihr durch die Stadt, prügelt euch mit Gegner, löst Rätsel und sammelt – wie in vielen anderen Open-World-Action-Adventures, Gegenstände.

Was ist gut?

Das Schwingen! Oh Mann ist das ein Super-Gefühl. Nicht in der ersten Spielstunde, weil ihr da die Schwingtechnik noch nicht so richtig einschätzen könnt und vermutlich öfter als euch lieb ist Bekanntschaft mit Hauswänden macht. Aber wenn es einmal klappt, dann ist das super-fluffig. Die Story und das Zusammenspiel mit den Nebencharakteren wie Mary Jane oder Tante May ist ebenfalls toll. Peter Parker erhält so zumindest mehr Tiefe, als so manch anderer Computerspieleheld. Selbst die meisten Nebenquests sind gut integriert und befriedigen nicht nur die Sammelleidenschaft, sondern sorgen auch für Abwechslung.

Was ist schlecht?

Das Ende. Damit meine ich noch nicht mal die Endkämpfe, in denen ihr teilweise zwei Bosse gleichzeitig ausschalten müsst. Sondern die letzten 20 Prozent im Spiel. Das Spiel bekommt einen Bruch, es wird düsterer, die Schurken gewinnen die Oberhand und ihr könnt euch nicht mehr durch New York bewegen, ohne pausenlos beschossen zu werden. Und weil ihr vermutlich all die Nicht-Action-Nebenquests schon gelöst habt, bleiben nur noch reine Prügel-Aufgaben übrig. Sprich: „Spider-Man“ wird am Ende tatsächlich etwas eintönig.

Das Schwingen durch New York ist tatsächlich großartig, wenn ihr das einmal beherrscht.

Wie finde ich das?

Machen wir uns nichts vor: „Spider-Man“ ist ein sehr gutes Spiel, das natürlich von der Spielmechanik in die Fußstapfen der Batman-Reihe von Rocksteady tritt und sich auch an deren Konzept orientiert: Packe ein paar Superschurken ins Spiel, lasse es ein wenig menscheln, sorge für permanente Beschäftigung auch durch Nebenquests. Das ist wie eine 1:1-Kopie – was nicht unbedingt das Schlechteste ist. Das neue Szenario rund um Peter Parker ist dafür dann sehr erfrischend. Es gibt permanent etwas zu tun.

Was schreiben die anderen?

Meine lieben Kollegen von GamersGlobal vergeben eine 9.0. Tester Benjamin Braun lobt das „eigenständige System, das durch die zentralere Rolle der Gadgets, der taktisch angehauchten Fokusenergie-Nutzung und der vielfältigen Verwendung der Umgebung mit zum Besten gehört, was Third-Person-Prügler zu bieten haben“. Die GamePro vergibt 85 Prozent. Haupttesterin Linda Sprenger lobt „das Schwingen und das Kämpfen“, kritisiert aber die zunehmend langweiliger werdenden Missionen. Nebentester Heiko Klinge lobt vor allen Dingen die Nebenmissionen. 4Players ist das Spiel 84 Prozent wert. Mathias Oertel schreibt in seinem Fazit: „Trotz aller Mankos in der häufig oberflächlichen offenen Welt sorgt die Kombination aus klasse Story, mitunter fantastischer Inszenierung sowie der unter dem Strich gelungenen Mechaniken in der Summe dafür, dass Spider-Man von Anfang bis Ende richtig gute Superhelden-Unterhaltung bietet.“ Bei Metacritic erhält das Spiel eine Durchschnittswertung von 87 Prozent.

Wertung

8.0

„Spider-Man“ ist ein Open-World-Action-Adventure von Insomniac Games, vertrieben von Sony, das am 7. September 2018 für PS4 veröffentlicht wurde. Die durchschnittliche Spielzeit beträgt laut howlongtobeat.com etwa 25 Stunden.

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